Gespräch ist der erste Schritt - auch mit Maske
In Corona-Zeiten sind die Beratungsstellen am Wohnort eine wichtige Hilfe bei Mutter-Kind-Kuren
„Durch unsere langjährige Arbeit kennen wir die verschiedenen Angebote zum Beispiel der Caritas oder von anderen kirchlichen Trägern, Sportvereinen und Selbsthilfegruppen. Um die Frauen bei akuten Problemen direkt zu unterstützen, stellen wir jetzt schon oft vor der Mutter-Kind-Kur einen Kontakt her“, erklärt Christina Lerch. Sie ist Beraterin der Caritas Bielefeld, einer der bundesweit über 320 Beratungsstellen im Netzwerk der KAG. Das Vermitteln von Angeboten vor Ort ist eine Möglichkeit, um auch kurzfristig Entlastung und Stabilisierung zu schaffen und die Frauen in der Wartezeit zur Vorsorge- und Rehamaßnahme weiter zu begleiten. Dank des Kontakts zu den Kliniken, sind die Beraterinnen auch über kurzfristig frei gewordene Plätze informiert.
Die Beratungsstellen arbeiten mit Hygiene- und Sicherheitskonzepten. „Durch genaue Terminvergabe gibt es keine Wartezeiten. Ich hole die Mütter nach der Anmeldung ab und wir können meist direkt zu mir durchgehen“, sagt Lerch. Im Gespräch wird auf Abstand geachtet und Masken sind Pflicht. Trotzdem entstehe meist nach kurzer Zeit eine emotionale Nähe, weil die Frauen einen geschützten Raum mit einer erfahrenen Zuhörerin erlebten. „Es ist ja oft das erste Mal, dass die Frauen über ihre Probleme sprechen. Sie spüren, dass es ihnen guttut“, so Lerch weiter.
Die erfahrene Gesundheitswissenschaftlerin weiß, dass das Sich-Öffnen der erste Schritt zu einer Verbesserung und Stärkung der eigenen Gesundheit ist. Darum ist für Christina Lerch das ausführliche Gespräch so wichtig. Die Stärke des Telefongesprächs, einer Videokonferenz oder der Online-Beratung sieht sie im Informationsaustausch. Zum Beispiel lasse sich ein Antrag für eine Maßnahme mit telefonischer Beratung ausfüllen. Doch das ersetze nicht den direkten Kontakt, so Lerch. „Belastungen zu benennen und zu überlegen, wo ich eine Veränderung will, hat eine wichtige Funktion“. Mit Hygiene- und Schutzmaßnahmen sorgen die Beratungsstellen dafür, dass dies auch in den kommenden Monaten möglich ist und Frauen frühzeitig Hilfe erhalten.
Die Beratungsstellen der KAG bieten eine gemeinsame Hotline für Erst-Informationen an: 0180/140 0 140 (3,9 Cent pro Minute aus dem Festnetz).